Der Basophilen-Degranulationstest (BAT) ergänzt die Typ-I-Allergiediagnostik

Für einige Fragestellungen haben sich funktionelle Typ I-Allergietests als sinnvolle Ergänzung zum Nachweis von IgE-Antikörpern erwiesen. Beim Basophilenaktivierungstest (BAT) werden Basophile Granulozyten aus dem Patientenblut angereichert und im Labor mit Allergenextrakten oder auch nativen (mit eingesendeten) Nahrungsmitteln stimuliert.

Der BAT ist eine Ergänzung zum IgE-Nachweis bei folgenden Fragestellungen:

  1. Untersuchung auf Nahrungsmittel, die nicht auf den IgE-Analyseautomaten oder für den Pricktest verfügbar sind
  2. Abklärung von Allergien gegenüber komplexen Nahrungsmittelgemischen
  3. Im Einzelfall wegen höherer Sensitivität bei negativem spezifischen IgE und fortbestehendem klinischen Verdacht auf eine Typ I-Sensibilisierung.
  4. Bei Nicht-IgE-vermittelten Pseudoallergien z.B. auf Nahrungsmittelzusatzstoffe.

Abb.  Die Patientin hatte nach der Einnahme eines Diätpulvers zusammen mit einem Trinkjoghurt anaphylaktisch reagiert. Die Diagnostik auf native Proben der beiden vermuteten Nahrungsmittel zeigte, dass sie auf einen Inhaltsstoff aus dem Fertigpulver sensibilisiert ist. Der Name des Herstellers wurde aus rechtlichen Gründen geschwärzt.  

Material

Nachweis von spezifischem IgE (CAP-Testung):
10 ml Vollblut zur Serumgewinnung sind ausreichend für mindestens 20 Allergene

IgE-Nahrungsmittelblot (20 Allergene):
10 ml Vollblut zur Serumgewinnung

Basophilenaktivierungstest (BAT):
2 ml EDTA- oder wahlweise Heparinblut je Allergen

Abrechnung

Für den BAT ist eine Abrechnung im kassen- und privatärztlichen Bereich gegeben.

Literatur

  • Agata H,. et al. Evaluation of lymphocyte proliferative responses to food antigens with regard to age and food-specific IgE antibodies in food-sensitive atopic dermatitis. J Investig Allergol Clin Immunol. 1993;3:174-177.
  • Fukutomi, O. et al. Timing of onset of allergic symptoms as a response to a double-blind, placebo-controlled food challenge in patients with food allergy combined with a radioallergosorbent test and the evaluation of proliferative lymphocyte responses. Int Arch Allergy Immunol. 1994;104(4):352-357.
  • Kondo N. et al. Lymphocyte responses to food antigens in patients with atopic dermatitis who are sensitive to foods. J Allergy Clin Immunol. 1990;86:253-260.
  • Reekers R. et al. The role of circulating food antigenspecific lymphocytes in food aller 124-133.