Kommentare zu Pfad 3.2. - zu immunhämolytischen Anämien

Der Coombstest (direkter und/oder indirekter) ist geeignet, immunhämolytische Anämien von hämolytischen Anämien ohne immunologische Genese zu unterscheiden.
In über 99 % der Fälle einer immunhämolytischen Anämie ist der Coombstest positiv.
Für die Differentialdiagnose der immunhämolytischen Anämien besitzt vor allem die Anamnese große diagnostische Trennschärfe, wie das für den Transfusionszwischenfall, den Morbus hämolyticus neonatorum oder das Raynaud-Phänomen bei Kälteantikörpern offensichtlich ist. Aber auch das Vorliegen einer lymphoproliferativen Erkrankung oder einer Erkrankung des rheumatischen Formenkreises lenken die Suche in die Richtung Wärme- oder Kälte-Antikörper.
Der direkte Coombstest erkennt IgG, proteolytische Komplementfragmente (meist C3) oder beide auf den Erythrozyten von Patienten mit Wärmeantikörpern.
Bei Patienten mit IgM-Kälteantikörpern sind die Erythrozyten im Allgemeinen bereits durch die Abkühlung bei der Probenentnahme verklumpt. Der direkte Coombstest erkennt nur die Kälteantikörper gegen Complement mit Elutionstechniken. Die auto-immun-hämolytische Anämie ist durch Antikörper charakterisiert, die gegen autologe Erythrozyten gerichtet sind. Der direkte Coombstest ist positiv. Ca. 80 % der Patienten haben Wärmeantikörper vom IgG-Typ. Die meisten anderen haben Kälteantikörper, Kälteagglutinine (IgM Isotyp) oder Kältehämolysine (IgG Isotyp).

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