Alpha-Liponsäure unterstützt antioxidative Kapazität und Entgiftung
Wasser- und fettlösliches Antioxidans
Die alpha-Liponsäure ist eine schwefelhaltige Fettsäure mit starken antioxidativen Eigenschaften. Im Gegensatz zu anderen Antioxidantien ist sie sowohl wasser- als auch fettlöslich. Sie kann daher nicht nur Zellmembranen effizient passieren, sondern auch die Blut-Hirnschranke übertreten.
Recycling von Glutathion und Vitamin C
Als stärkstes natürliches Antioxidans hat alpha-Liponsäure die Fähigkeit, andere Antioxidantien zu reduzieren und sie so in ihrer Funktion zu recyceln. Daher erhöht alpha-Liponsäure die intra- und extrazelluläre Verfügbarkeit der biologisch aktiven Formen von z.B. Glutathion, Coenzym Q10, Vitamin C und E, auch ohne dass diese substituiert werden müssen. Studiendaten sprechen dafür, dass ein vermehrter Verbrauch von intrazellulärem Glutathion durch die Gabe von alphaLiponsäure ganz oder teilweise kompensiert werden kann.
Alpha-Liponsäure in der Entgiftung
Alpha-Liponsäure wirkt als Radikalfänger und kann die Ausscheidung von Fremdstoffen unterstützen. Insbesondere Metallionen wie z.B. Blei, Quecksilber, Kupfer, Eisen und Platin löst sie aus der Bindung an schwefelhaltige Proteine heraus und chelatiert sie über ihre Thiolgruppen. Die Exkretion erfolgt vor allem über die Galle. Im Gegensatz zu wasserlöslichen Chelatoren wie DMPS und DMSA erreicht alpha-Liponsäure auch intrazelluläre Kompartimente und durchdringt die Blut-Hirnschranke. Dies ist sowohl bezüglich der chelatierenden Wirkung zu beachten als auch hinsichtlich des Risikos einer unerwünschten Umverteilung der akkumulierten Metalle. Darüber hinaus unterstützt die alpha-Liponsäure die Ausscheidung bestimmter organischer Substanzen. Sie wird daher bei akuten Intoxikationen eingesetzt z.B. bei Pilzvergiftungen.
Schutz der Mitochondrien
Mit der Nahrung zugeführte, freie alpha-Liponsäure schützt die Mitochondrien vor oxidativem Stress. Gleichzeitig fungiert alpha-Liponsäure als Elektronenakzeptor in Enzymkomplexen der Atmungskette. Im menschlichen Körper wird sie – anders als im bakteriellen und pflanzlichen Stoffwechsel – an diesen Proteinen de novo aus Octansäure und aus Cystein synthetisiert.
Wirkung in klinischen Studien
Wissenschaftliche Daten belegen positive Effekte der alphaLiponsäure
- im peripheren Nervensystem bei diabetischer Polyneuropathie
- auf zentralnervöse Atrophie bei multipler Sklerose
- bei Kombination mit Diät bei Adipositas
Die protektiven Effekte im Nervensystem werden auf eine Reduktion von neuronalem oxidativem Stress zurückgeführt, wodurch die Nervenschädigungen reduziert werden. Ferner deuten biochemische Studien auf eine günstige Beeinflussung des Glukosestoffwechsels hin.
Vorkommen in Nahrungsmitteln
Zu den natürlichen Quellen zählen Gemüse wie Spinat, Brokkoli und Tomaten sowie Fleisch und Innereien. In der Natur wird ausschließlich die so genannte R-Form der alpha-Liponsäure gebildet. Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel enthalten hingegen häufig ein Gemisch aus R- und S-alpha-Liponsäure. Unterschiede der biologischen Aktivitäten von R- und S-Form sind unter Fachleuten umstritten. Im Labor wird die Gesamt-Konzentration gemessen und nicht zwischen den beiden Isomeren unterschieden.
Wichtigste Indikationen
- Verminderte antioxidative Kapazität bzw. vermehrter oxidativer Stress
- Niedriges intrazelluläres Glutathion
- Metallbelastungen
- Diabetische Polyneuropathie
Labordiagnostik
Die Analyse der freien alpha-Liponsäure erfolgt im Serum.
Material
0,5 ml Serum
Ein Probeneingang im Labor innerhalb von 24 Stunden (24h) muss gewährleistet sein. Das Blut sollte bei Raumtemperatur gelagert und transportiert werden. Innerhalb der Berliner Stadtgrenzen bieten wir Ihnen unseren Fahrdienst an (+49 (0)30 7701-250), für überregionale Abholungen kontaktieren Sie bitte den kostenfreien Kurierservice unter +49 (0)30 77001-450.
Abrechnung
Eine Abrechnung ist nur im privatärztlichen Bereich (GOÄ) gegeben.
Selbstzahler entnehmen die Kosten dem PDF-Dokument.
Literatur
- Ametov et al., Diab Care 2003; 26: 770-776
- Patrick, Alt Med Rev 2002, 7: 456-471
- Salehi et al., Biomolecules 2019; 9: 356
- Spain et al., Neurology 2017; 4: e374