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Troponin I high sensitive (Troponin Ihs)

Die kardialen Troponine sind die Labortestsysteme der Wahl, wenn es um die Diagnose des akuten Myokardinfarktes (AMI) geht.

Der positive Nachweis von kardialem Troponin bedeutet, dass eine Herzmuskelschädigung vorliegt. Deswegen müssen selbst geringe Troponin-Erhöhungen mit hoher Messgenauigkeit erfasst werden. Von den kardiologischen Fachgesellschaften wird zum einen gefordert, dass die Entscheidungsgrenze für kardiales Troponin zur Diagnose eines Myokardinfarkts die 99. Perzentile eines Referenzkollektivs ist und zum zweiten, dass der Test einen Variationskoeffizient < 10% aufweist.

Dieses ist bei dem Troponin I high sensitive Test der Fall. Bei Verwendung dieses Tests ist es besonders wichtig, dass alle Kriterien zur Diagnostik eines akuten Myokardinfarktes einbezogen werden:

  1. Der Nachweis von kardialem Troponin hs oberhalb der 99. Perzentile eines Normalkollektivs mit einer Dynamik der kardialen Troponin-Konzentration:
    Anstieg oder Abfall innerhalb von Stunden (z. B. Verdopplung innerhalb von 3 Stunden)
  2. und mindestens eines der folgenden klinischen Kriterien:
    • Symptome einer Ischämie
    • EKG-Veränderungen, die eine neue Ischämie anzeigen (neue ST-Streckensenkung, neu aufgetretener Linksschenkelblock)
    Entwicklung von pathologischen Q-Zacken im EKG
    Nachweis eines neuen Infarktareals durch Bildgebungsverfahren oder eine neu entstandene regionale Wandbewegungsstörung

Der Troponin I high sensitive Test gilt bei Frauen ab 15,6 ng/l (0,0156 ng/ml; 15,6 pg/ml) und bei Männern ab 34,2 ng/l (0,0342 ng/ml; 34,2 pg/ml) als positiv.

Bei Vorliegen pathologischer Konzentrationen von Troponin I high sensitive und unklarer klinischer Symptomatik kommt der Differentialdiagnostik eine besondere Bedeutung zu, denn die gesteigerte Sensitivität des Tests ist an eine Verminderung der Spezifität gekoppelt.

Es kann nicht zwischen einer ischämischen und einer nichtischämischen Genese der Myokardschädigung unterschieden werden. Folglich müssen auch andere Ursachen in Betracht gezogen werden.

Häufige Ursachen für Troponinerhöhungen ohne akutes Koronarsyndrom sind:

  • Schwere akute und chronische Herzinsuffizienz
  • Kardiomyopathie
  • Myokarditis
  • Hypertensive Krise
  • Tachy- oder Bradyarrhythmien
  • Lungenembolie
  • Niereninsuffizienz
  • Schlaganfall

Literatur

  • Bertsch T., et al. Konsensus-Papier zum klinischen Einsatz von Troponin T high sensitive (Round Table Diskussion Frankfurt/Main 2009)